Über „Dialog über ein
unscharfes Bild“
Ein ruhiges, leises und zartes Stück, sehr verhalten im Ausdruck. Zu spielen ohne irgendein romantisches Sentiment, aber wie trauernd um einen Verlust, den zu benennen der Mut fehlt.  Eine vage Unbestimmtheit liegt über dem Ganzen. Melodische Linien verlieren sich in der Ferne, zerfransen oder brechen ab. Einwürfe kurzer, boshafter Attacken, schmerzhafter Mißklänge und ins Leere laufender, mechanischer Repetitionen.


Unscharfes Bild

Nur einen halben Herzschlag lang,
So wenig Zeit verging, als mir
Im fahlen Winterlicht das Aug
die starre Sicht zu Sand zerrieb.

Seither und brennend ohne Sinn
Ist dieser Augenblick fixiert
In silbergrauem Ton in Ton
Als rostig farblos, stilles Bild.

Ein bloßes Mischmasch, unbewegt,
(Als hätte hier ein Maler, jäh
Verwerfend seinen kühnen Plan,
Die Zeichnung wieder abgeschabt

Vom Grund) zerlaufen und verblasst,
Ein wirres Netz von welken Adern.
Und ohne Regel hingestreut
Die losen Splitter wilden Denkens.
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